Deutsche und tschechische Studierende lernen gemeinsam Fluchtursachen kennen

25 deutsche und tschechische Studierende der Universitäten Passau, Pilsen und Regensburg nahmen am 06. April 2017 an einem Planspiel zum Thema „Aufbruch in eine bessere Welt?! – Menschen auf der Flucht“ im Centrum Bavaria Bohemia teil.

Schönsee, 06. April 2017 – „Seine eigene Meinung bei diesem komplexen Thema rauszuhalten und in der Rolle zu bleiben, war echt schwierig“, stellte Frida, die im Planspiel die Rolle der Türkei übernahm, am Ende des Tages fest. Sie und 24 weitere Studierende der Westböhmischen Universität Pilsen und des Bohemicums der Universitäten Passau und Regensburg diskutierten im Rahmen des Planspiels darüber, welche Schritte in der internationalen Politik unternommen werden müssten, um den vielen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, helfen zu können.

Jeder Teilnehmer übernahm entweder die Rolle eines Landesvertreters der Herkunfts-, Transit- und Zielländer oder eines Interessenvertreters einer NGO. In Kleingruppen tauschten sie sich über die Situation in den jeweiligen Ländern aus. Auch in einer Informationsmesse, bei der die Interessenvertreter sich und ihre Anliegen mit Plakaten präsentierten, konnten diese ihre Standpunkte deutlich machen und danach mit den einzelnen Vertretern der Länder in Kontakt kommen. „Ich fand es interessant zu sehen, wie gut man Leute überzeugen kann, auch wenn man die Meinung persönlich nicht teilt“, sagte Kristin, die die Rolle der eher rechtspopulistischen Gruppe „Weißes Europa“ übernahm.

Auseinandersetzung mit Politik durch aktives Erleben

Diskutiert wurde unter anderem darüber, wie die Fluchtrouten kontrolliert werden können und ob es eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ländern geben soll, wie sie aktuell im Falle der EU und der Türkei bereits existiert. Einstimmig waren alle dafür, dass die Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat eine Arbeitsgenehmigung erhalten sollen. Dabei wollten die Teilnehmer durchsetzen, dass auf deren berufliche Ausbildung geachtet wird und sie nicht nur schlecht bezahlte Jobs machen müssen. 

„Ich finde, eine Einigung war nicht in Aussicht, weil immer wieder Länder Einwände hatten“, fand Arabella, die sich als Vertreterin von Human Rights Watch für die Menschenrechte einsetzte. „Wir haben auch über so viele Punkte gesprochen, zu denen man als Land alleine keine Entscheidung treffen kann, obwohl es übereinstimmende Meinungen gab“, ergänzte Martina, die Vertreterin Griechenlands.

Ziel des Planspiels war es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die verschiedenen Standpunkte der Länder kennenlernen und sehen, wie schwierig es ist, auf globaler Ebene eine Lösung zu finden, die alle zufriedenstellt. Durch Simulationen und Workshops versucht Valentum Planspiele realitätsnah, aber auch spielerisch zu vermitteln, wie politische Prozesse und internationale Verhandlungen funktionieren. Zudem wird die Konflikt- und Kompromissfähigkeit sowie die Argumentations- und Diskussionsfähigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestärkt. Thematisch orientieren sich die Planspiele am politischen Zeitgeist. Im Rahmen der politischen Jugendbildung versucht der Planspielanbieter somit auch, seinem eigenen Bildungsauftrag gerecht zu werden.

Kontakt für Rückfragen
Julia Thunecke
Valentum Kommunikation GmbH
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Renata Sirota-Frohnauer
BOHEMICUM Regensburg-Passau
Koordinationsstelle Universität Regensburg
93040 Regensburg
renate.sirota-frohnauer[at]sprachlit.uni-regensburg.de

Weitere Informationen finden Sie auf der Website unter www.bohemicum.de oder www.bbkult.net (Centrum Bavaria Bohemia)

Über Valentum Planspiele

Valentum Planspiele gibt es seit 2010 und ist eine Tochter von Valentum Kommunikation. Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Umsetzung von politischen Jugendbildungsformaten wie Planspielen. Planspiele vermitteln im spielerischen Kontext Wissen über demokratische Strukturen, politische Akteure und Verhandlungsmechanismen im Rahmen der deutschen, europäischen oder internationalen Politik. Die Simulationen von Valentum Planspiele behandeln aktuelle Themengebiete der Politik. Diese werden im Bereich der politischen Jugendbildung für unterschiedliche Stiftungen, Organisationen und Institutionen deutschlandweit durchgeführt.