Die EU Asylpolitik im Planspiel nachvollziehen

46 Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Dorsten verhandelten in einem Planspiel die Neuregelung der europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik.

Dorsten, 28. Juni 2017 – „Ich fand es richtig gut, einen Einblick zu bekommen, wie viele verschiedene Meinungen in der gesamten EU vertreten sind und dass wir das über zwei Tage mit dem Planspiel nachstellen konnten“, erklärt Agnete Mikalauskaite, Schülerin des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Dorsten und für einen Tag Vertreterin Spaniens im Ministerrat der EU. Am 27. und 28. Juni durfte sie mit ihren 45 Mitschüler/innen in die Rollen der politischen Akteure der Europäischen Union schlüpfen. Als Mitglieder der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ministerrats oder als Interessen- und Pressevertreter/innen gestalteten die Teilnehmenden in Eigenregie die europäische Politik. Alle waren mit Elan bei der Sache und spürten, wie schwierig es sein kann, die unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen der politischen Lager in einem Kompromiss zu vereinen.

Möglich gemacht wurde das Planspiel vom Forum Jugend und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Bei der Simulation erfahren die jungen Leute hautnah, wie schwierig es ist, im demokratischen System für die eigene Meinung in Debatten einzutreten und Kompromisse auszuhandeln“, berichtet Dr. Christian Steg von der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Wir möchten Jugendliche für Politik interessieren und ihre Bereitschaft sich einzubringen stärken. Der spielerische Ansatz der Politikvermittlung kommt bei Jugendlichen sehr gut an. Denn gerade bei einem so komplexen Thema werden in einem Planspiel die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Europäische Union und die Zusammenarbeit in Europa schnell deutlich.“

Valentum Planspiele im Unterricht

Gemeinsam debattierten sie hitzig die verschiedenen Aspekte der europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik. Schwerpunkt der Abschlussdebatte war vor allem eine gerechte Verteilung der Geflüchteten in die EU-Länder unter Berücksichtigung von städtischen und ländlichen Gebieten. Weitere strittige Punkte waren Sprach- und Integrationskurse sowie der Schutz der EU-Außengrenzen. Allen Beteiligten war die Umsetzung des europäischen Gedankens besonders wichtig. Letzten Endes einigten sich der Ministerrat und das Europäische Parlament auf umfangreiche Kompromisse. In der finalen Abstimmung über die einzelnen Artikel konnte zwischen den beiden Gremien dann eine Einigung in allen Punkten gefunden werden, sodass es den Schülerinnen und Schülern gelang, ein neues Gesetz für die gesamte EU zu verabschieden.

Schwerpunkt der Abschlussdebatte war vor allem eine gerechte Verteilung der Geflüchteten in die EU-Länder unter Berücksichtigung von städtischen und ländlichen Gebieten. Weitere strittige Punkte waren Sprach- und Integrationskurse sowie der Schutz der EU-Außengrenzen. Allen Beteiligten war die Umsetzung des europäischen Gedankens besonders wichtig.

Letzten Endes einigten sich der Ministerrat und das Europäische Parlament auf umfangreiche Kompromisse. In der finalen Abstimmung über die einzelnen Artikel konnte zwischen den beiden Gremien eine Einigung in allen Punkten gefunden werden, sodass es den Schülerinnen und Schülern gelang, im Rahmen des Planspiels ein neues Gesetz für die gesamte EU zu verabschieden.

Besonderes Lob gebührte den Vorsitzenden und Vizevorsitzenden der Europäischen Institutionen. Sie hatten die Aufgabe, die Debatten anzuleiten und die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. „Wir haben am eigenen Leib erfahren, wie schwer es ist, eine Einigung zu finden, mit der alle zufrieden sind. Ich denke, man sollte sich nicht so oft einfach nur über Politik und Politiker aufregen, weil es eben wirklich sehr aufwändig und anstrengend ist“, so Maike Kreter, die als Kommissionspräsidentin den finalen Vermittlungsausschuss anleitete.

Politik spielerisch erlernen

Ziel des Planspiels war es, ein besseres Verständnis für politische Entscheidungsfindung auf Bundesebene unter Einbezug von verschiedenen Standpunkten und Ansichten zu vermitteln. „Ich habe gemerkt, wie schwierig es ist, seine Interessen durchzusetzen, wenn man eine Minderheitenmeinung vertritt. Mir wurde schon zugehört, aber es war schwer, Einfluss auf die einzelnen Politiker zu nehmen“, so Marcel, Interessenvertreter für Weißes Europa.

Die politische Jugendbildung von Valentum Planspiele findet vor allem durch Simulationen und Workshops statt. Realitätsnah und spielerisch vermitteln wir die Funktionsweise von politischen Prozessen und Systemen, den europäischen Gemeinschaftsgedanken und Werte wie Toleranz, Konflikt- und Kompromissfähigkeit sowie Argumentations- und Diskussionsfähigkeit. Thematisch orientieren wir uns am politischen Zeitgeist. Damit versuchen wir, unserem eigenen Bildungsauftrag gerecht zu werden.

Kontakt für Rückfragen
Johannes Bodensteiner
Valentum Kommunikation GmbH
Bischof-von-Henle-Straße 2b
93051 Regensburg
Tel: 0941-6964633
johannes.bodensteiner[at]valentum.de

Dr. Christian Steg
Forum Jugend und Politik
Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
Godesberger Allee 149
53175 Bonn    
Tel: 0228-8837110
christian.steg[at]fes.de
Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.fes.de/jugendforum

Über Valentum Planspiele

Valentum Planspiele gibt es seit 2010 und ist eine Tochter von Valentum Kommunikation. Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Umsetzung von politischen Jugendbildungsformaten wie Planspielen. Planspiele vermitteln im spielerischen Kontext Wissen über demokratische Strukturen, politische Akteure und Verhandlungsmechanismen im Rahmen der deutschen, europäischen oder internationalen Politik. Die Simulationen von Valentum Planspiele behandeln aktuelle Themengebiete der Politik. Diese werden im Bereich der politischen Jugendbildung für unterschiedliche Stiftungen, Organisationen und Institutionen deutschlandweit durchgeführt.